Zum Hauptinhalt wechseln

Die neuen Abzeichen sehen „Stationsprüfungen“ vor.

© S. Müller

Westfälische Ausbildertagung im Zeichen der APO

Bei der Westfälischen Ausbildertagung in Münster nahm die Kommunikation rund um die neue Ausbildungs- und Prüfungs-Ordnung, kurz APO genannt, ihren Auftakt. Rund 150 Trainer informierten sich über den „reiterlichen Karriereplan ab 2014“.


Rund 150 haupt- und nebenberufliche Trainer waren zum herbstlichen Meeting in die Westfälische Reit- und Fahrschule gekommen. Nachdem Schulleiter Martin Plewa und Gernot Berendes, Vizepräsident des Pferdesportverbands Westfalen, die Teilnehmer begrüßt hatten, startete Eva Lempa-Röller eine Kurzvorstellung der APO. Die Ausbildungsreferentin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung hatte maßgeblich am Entwurf der neuen Auflage mitgewirkt. Wie sich das System der Reitabzeichen in den vergangenen 80 Jahren entwickelt hat, verdeutlichte Ludger Schulze Niehues. Er wirkt seit Jahren im westfälischen Ausschuss Ausbildung mit und gilt als einer der Köpfe der neuen Abzeichenstruktur. Die Struktur der zehn Reitabzeichen im Detail verriet FN-Mitarbeiterin Monika Schröter. Schon während ihres Vortrages beantwortete sie viele Fragen des interessierten Publikums.

Wie sich das neue Abzeichensystem ganz konkret in der Praxis anwenden lässt, lernten die Trainer bei kommentierten Spring- und Dressurvorführungen in der Reithalle. Nach dem Mittagsimbiss hatte das Organisationsteam drei Stationsprüfungen vorbereitet. Die klassische „Theorieprüfung“, die bisher immer zu den Abzeichenprüfungen gehört hatte, bekommt ab dem 1. Januar ein neues Gesicht in Form der sogenannten „Stationsprüfungen“. Bei diesen Stationen wird zum Beispiel Boden­rbeit mit Stangen gefordert, wie Martin Plewa demonstrierte.

Dass es bei der „Stationsprüfung auf der Stallgasse“ eigentlich um ganz normale Alltagssituationen mit dem Pferd geht, wie beispielsweise aus dem Stall holen und anbinden, erfuhren die Tagungsgäste beim Praxisteil mit Monika Schnepper und Monika Schröter.

Und dass es bei der Stationsprüfung „Pferdekunde“ alles andere als staubtrocken zugeht, zeigten Ludger Schulze Niehues und Hanno Vreden. Da wurde etwa ein falsch gezäumtes Pferd vorgeführt, das der Prüfungskandidat wieder in Ordnung bringen sollte.

Zukünftig soll sich der Ablauf der Prüfung noch viel mehr an der Ausgangslage und am Alter der Teilnehmer orientieren. Kinder dürfen ihre Kenntnisse zur Pferdekunde dann beispielsweise im Rahmen eines Würfelspiels demonstrieren.
Eines war allen Beteiligten nach dem Rundgang der Stationen klar: Abzeichentage erfordern auch in Zukunft  Zeit und eine gute Vorbereitung. Die Empfehlung der Referenten lautet: Planen Sie für die neuen Reitabzeichen besser kleinere Gruppen ein.

Ein Höhepunkt war der Besuch der Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu aus Sassenberg. Sie unterrichtete drei Reiterinnen auf jungen und bereits erfahrenen Pferden. Bei allen dreien feilte sie an Sitz und Hilfengebung, arbeitete an den Grundlagen und erreichte damit nach kurzer Zeit Verbesserungen. Kein Wunder, dass die anwesenden Trainer ein positives Fazit zogen: „Es gibt doch nichts Besseres, als einem hochklassigen Ausbilder über die Schulter sehen zu dürfen!“.

Beitrag teilen