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Sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist wohltuend für unsere Pferde: Schafgarbe und Beifuß.

© Uta Over

Mitbringsel fürs Pferd

Im Herbst und auch im Winter findet sich so manches gesunde Kraut am Wegesrand, worüber sich
das Pferd als Mitbringsel freut.

Beifuß – nicht nur im Gänsebraten

Das Kraut sagt den meisten Menschen nicht (mehr) viel, denn es spielt in unserem heutigen Leben kaum noch eine Rolle. Wenn allerdings das Wort „Gänsebraten“ fällt, dann fällt auch der Groschen: Da war doch etwas wegen der Verdaulichkeit, dem Fett, dem ganz besonderen Geschmack der leckeren Füllung?
Stimmt. Die verdauungsfördernde Wirkung des Beifuß war früher jeder Hausfrau geläufig, und deshalb kam in die ausgenommene Gans neben einer  leckeren  Füllung auch ein Zweig Beifuß. Der half nicht nur beim Verdauen – wenn man nicht zu viel nahm, war er auch ein pikantes Gewürz. Verwendet wurden hierbei meist die Rispen mit den Samen, da die Blätter ziemlich bitter schmecken. Neben den die Verdauung fördernden Stoffen  enthält der Beifuß   auch noch antibakterielle, antifungizide, durchblutungsfördernde und beruhigende Wirkstoffe. Von allem nicht gerade viel, aber immerhin genug, um in der Volksheilkunde ein großes Ansehen zu genießen. Früher setzte man  ihn bei den sogenannten „Frauenleiden“ und bei Magen- und Darmproblemen ein. Außerdem räucherte man mit den getrockneten Zweigen und Blättern die Wohnungen aus, denn Beifuß galt nicht nur als reinigend, sondern auch als schützend und segnend.
Beifuß blüht von Juni bis September. Die im Sommer grünen Blätter werden mit der Zeit silbern bis braun, und die Pflanze setzt traubenartig angeordnete  kleine kugelförmige Früchte an. Die Stängel verholzen und lassen sich auch im Winter gut abbrechen. Pferde mögen Beifuß; und man muss nicht allzu vorsichtig sein mit der Menge, die man ihnen vorlegt. Wenn man Pferde auf ein Stück Weide mit Beifuß lässt, wird man feststellen, dass sie die Pflanzen in großen Mengen fressen – sie werden wohl wissen, warum.

Schafgarbe – Schafe wissen, was lecker ist

Bis zum Herbst sieht man die schönen, schneeweißen Blüten der Schafgarbe an den Wegesrändern. Dann trocknen sie aus und werden braun, sind aber auch dann noch eine Zierde in einer Glasvase oder zu Weihnachten mit Glitzer übersprüht. Draußen übersteht die Schafgarbe Schnee und Eis, Trockenheit und Nässe und kann genau wie der Beifuß mühelos abgeknickt werden.
Auch die Schafgarbe ist schon seit dem Altertum als Heilpflanze bekannt und spielte in der Volksheilkunde wegen ihrer  milden Wirkung und ihrer Vielseitigkeit bis hin in die Neuzeit hinein eine Rolle. Hauptsächlich  wurde sie in der Wundheilung eingesetzt, Hildegard von Bingen beispielsweise empfahl sie bei der Behandlung von Geschwüren. Innerlich nutzt die moderne Naturheilkunde die ätherischen Öle, Bitterstoffe und Gerbstoffe der Pflanze zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden und wegen ihrer entkrampfenden Wirkung. Schafgarbentee, -tropfen und  -tinktur sind in Apotheken erhältlich.
Einen entkrampfenden Tee aus Schafgarbenkraut kann man aus den zerschnittenen Pflanzenteilen herstellen: 2 große Teelöffel Schafgarbenkraut mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Das ergibt einen etwas bitter schmeckenden und mild wirkenden appetitanregenden  und magenberuhigenden Tee.

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