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Physiotherapeutin Tatjana Klembt zeigt leicht zu erlernende Griffe

© Dr. J. Wiedemann

Ihr Pferd freut sich über Physiotherapie

Nehmen Sie sich doch einmal die Zeit, Ihr Pferd so richtig zu verwöhnen. Genau wie Sie, freut es sich über ein bisschen Wellness für Kopf und Körper, Entspannung, wohltuende Durchblutung, Dehnung und Massage. Die Entspannung im Muskel aktiviert den Parasympathikus.
Im schönsten Falle lösen Sie mit den leicht zu erlernenden Techniken, die wir Ihnen hier zeigen, Verspannungen und Wehwehchen, die ihr Pferd schon lange beeinträchtigen – und ihr Pferd hat hinterher ein ganz neues Körpergefühl. Das kann sich dann auch in seinen Bewegungen und unterm Sattel positiv bemerkbar machen.
Die Techniken
Den Einstieg macht die Massage. Eine Massage steigert das Wohlbefinden, wärmt die Körperstrukturen auf und bringt den Lymphfluss in Gang. Der Lymphfluss wiederum sorgt für einen Abtransport der Schlacken.
Als Schlacken bezeichnet man körpereigene (abgestorbene Zellen) oder körperfremde Stoffe (durch Ernährung, Umweltbelastung), die im Zusammenhang mit dem Stoffwechselprozess stehen. Was beim Verstoffwechseln nicht komplett verwertet werden kann, wird entweder ausgeschieden oder in den Körperstrukturen eingelagert. Je nach Griff kann die Massage den Tonus, sprich die Körperspannung des Pferdes erhöhen oder senken. Den Tonus zu erhöhen empfiehlt sich beispielsweise bei Pferden, die schwach in der Hinterhand sind und daher etwa in der Bewegung dazu neigen, übers Becken wegzukippen. Oder bei Pferden, die Probleme mit ihren Bändern haben.
Ganz wichtig zur Gesunderhaltung des Pferdes ist: Erst wenn die Körperstrukturen aufgewärmt sind, können im Anschluss an die Massage auch die Techniken der Dehnung und der Mobilisation angewendet werden. Das wiederum macht Faszien, Bänder und Sehnen locker und geschmeidig. Und schult sowohl die Beweglichkeit in den Gelenken als auch in den Muskelgruppen, Sehnen und Bändern. Bitte beachten: Niemals darf ein Pferd kalt gedehnt werden. Die Mobilisation kann sogar Verklebungen der Faszien und der Gewebe- und Zellstrukturen lösen.
Das ist wichtig, denn wenn die körpereigenen Prozesse nicht mehr reibungslos funktionieren und der stoffwechselbedingte Abtransport der Schlacken nicht gegeben ist, leidet die Beweglichkeit. Umgekehrt kann die Physiotherapie die Funktionsfähigkeit der körpereigenen Prozesse wiederherstellen. Denn sie fördert die Neubildung von Zellen und von Zellgewebe und begünstigt den Abtransport eingelagerter, störender Stoffe. Ein gesunder Lymphfluss ist dabei essenziell wichtig. Er sorgt für den Abtransport der abgelagerten Stoffwechselprodukte aus Zellen und Gewebe. Der Lymphfluss aber wird beispielsweise durch eine verspannte Muskulatur behindert.
Im Umkehrschluss gilt: Wenn die Muskulatur entspannt ist, kann die Lymphe unbeeinträchtigt fließen. Damit die Lymphe fließen kann, muss auch der Flüssigkeitshaushalt des Pferdes stimmen. Ausreichend Wasser zu sich zu nehmen ist für ein Pferd genauso wichtig wie für einen Menschen. Leider verleiden die in Boxen meist üblichen, oft schwergängigen Zungentränken den Pferden die Wasseraufnahme. Die Pferde benötigen bei dieser Technik viel Zeit, um wenig Wasser aufzunehmen. Als Folge davon kann die tägliche Wasseraufnahme zu gering ausfallen. Am liebsten trinken Pferde aus großen Wasserbecken.
Alle genannten physiotherapeutischen Anwendungen bestehen aus Griffen und Methodiken, die definitiv jeder Pferdebesitzer selbst an seinem Pferd ausführen kann. Vorausgesetzt, das Pferd ist gesund.
Wichtig ist: Hat das Pferd eine Verletzung, muss die physiotherapeutische Behandlung mit dem Tierarzt abgesprochen werden!......

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