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Basisversorgung Salzleckstein: das ist notwendig um den Verlust an Natrium durch Schwitzen auszugleichen, deckt aber den Mineralstoffbedarf eines Pferdes noch lange nicht ab.

© B. van Damsen

Fit in die Saison: Mikronährstoffe für Sportpferde

Für ein Sportpferd reichen artenarmes Wiesenheu und ein Schepper Hafer nicht aus um topfit zu sein. Es hat einen hohen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen, damit sein Körper arbeiten kann und nicht verschleißt. In einer Tabelle haben wir erfasst, welche Mikronährstoffe Ihr Pferd bereits übers Grundfutter erhält, und was es zusätzlich benötigt. Am besten aus natürlichen Quellen. R&P Autorin Dr. Birgit van Damsen erläutert den aktuellen Stand der Forschung.

Mikronährstoffe sind für das Sportpferd mit Blick auf Erhalt und Steigerung der Leistung, Muskelaufbau und Muskelentspannung, Nervenstärke und Belastbarkeit, Unterstützung der Abwehrkräfte, reibungslose Verstoffwechselung und bessere Futterverwertung, Stärkung von Knochen, Gelenken und Knorpeln sowie Erhöhung der Konzentration von großer Bedeutung.

Was sind Mikronährstoffe?

Mikronährstoffe sind für eine Verstoffwechselung von Makronährstoffen wie Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß unentbehrlich. Sie dienen der optimalen Umsetzung von Makromolekülen und wichtigen Enzymreaktionen. Andere Mikronährstoffe wiederum haben antioxidative Wirkung. Das bedeutet, sie schützen die Zellen vor „oxidativem Stress“.
Zu den Mikronährstoffen zählen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Mikronährstoffe werden dem Körper bei pferdegerechter, ausgewogener Ernährung normalerweise in ausreichender Menge zugeführt. Fehlen aber durch übermäßig körperliche Beanspruchungen, Krankheit oder längere Mangelernährung einer oder mehrere dieser Stoffe, können sich Mangelerscheinungen entwickeln. Eine Unterversorgung mit Mikronährstoffen bleibt ohne akute Krankheits-Symptome, solange der Körper auf Depots, beispielsweise in Knochen, Bindegewebe, Haut, Leber und Muskulatur zurückgreifen kann.

Hohe Leistungsanforderungen, mineralarmes Raufutter

In den letzten Jahrzehnten haben sich zwei Entwicklungen überlagert:
Zum einen hat sich das Leistungsniveau auch im mittleren Sportgeschehen langsam aber stetig erhöht, zum anderen änderte sich gleichzeitig die Struktur des Grundfutters Heu und Heulage. Der Weg führte weg von „Opas“ Vollwert-Wiesen mit kostbaren Kräuteranteilen hin zu Monokulturen mit energiereichen aber strukturarmen Gräsern. Da aber gerade das Grundfutter der wichtigste Lieferant von Mikronährstoffen beim Pferd ist, kann grundsätzlich ein Unterversorgungs-Problem bestehen – gerade bei Pferden, die Leistungsträger sind.
Denn die altbewährte Hafer+Gerste+Heu-Ration reicht für das moderne Sportpferd schon lange nicht mehr aus, wie aktuelle Studien aus den USA gezeigt haben:
„Studien, die sich modernster Untersuchungsmethoden, wie Blut-, Atemluftparameter- und  Knochendichtemessungen bedienten, sowie Nährstoffbilanzen und Laufbandtraining nutzen, zeigten interessante Ergebnisse für die Ernährung des Sportpferdes. Erstaunlich waren die sportmedizinischen Erkenntnisse bezüglich der Gewichtung unterschiedlicher Energielieferanten auf die Leistungsfähigkeit des Pferdes“ – so stellte Fütterungsexpertin und Buchautorin Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand („Moderne Pferdefütterung“) in ihrem Beitrag „Dopen Sie noch oder ernähren Sie schon?“ im Internet- und TV-Magazin „Zeit für Pferde“ fest.

Fakt sei aber auch, dass „über die Möglichkeiten der Fütterung für die Leistungsoptimierung (noch) viel zu wenig bekannt ist. Würde man vor dem Gedanken an eine Leistungssteigerung durch Doping erst die Futterration gründlich überprüfen und das Potential einer nährstoffgerechten Fütterung ausschöpfen, gäbe es viele dieser unschönen Fälle nicht, die den Reitsport in Misskredit führen“, so die Spezialistin.

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 3/2013 von Reiter & Pferde in Westfalen.
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