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© Gallagher

Welches Weidezaungerät ist das richtige?

Unter Strom soll der Zaun stehen, aber wie macht man das richtig? ­Wir erklären, wie man das passende Weidezaungerät für jeden Anspruch findet, erklären die korrekte Verwendung und stellen sinnvolle technische Ergänzungen für Ihren Elektrozaun vor.

Die sichere Einzäunung von Pferden ist ein Thema, das jeden Pferdehalter beschäftigt. Es rückt jedes Jahr spätestens zu Beginn der Weidesaison wieder in den Fokus.
Fährt man offenen Blickes durch die Lande, wundert das kaum: Die Ausführung der Weide- und Koppelzäune könnte von Betrieb zu Betrieb kaum unterschiedlicher sein, und die Qualität reicht von vorbildlich bis hin zu absolut mangelhaft. Pferde gelten zwar als eher leicht zu hütende Tiere und respektieren räumliche Grenzen gut, aber nur dann, wenn das System Weidezaun auch funktioniert. Wegen ihrer Flexibilität sind Elektrozäune sehr beliebt und in so gut wie jedem Pferdebetrieb zu finden. Oft sind aber Unkenntnis und Scheu vor der Elektrizität als „unsichtbarem Gegner“ die Ursache für nicht korrekten Umgang mit dem System.

Zaunhöhe gleich mindestens 80 % Höhe des Widerrists

Zu einem Elektrozaunsystem gehören stabile Pfähle, für Pferde geeignete Stromleiter, Isolatoren und ein der Zaunlänge angepasstes Weidezaungerät mit Stromanschluss.
Neben der Funktionsfähigkeit dieser technischen Elemente, die es täglich zu kontrollieren gilt, sind noch andere Faktoren zu berücksichtigen wie etwa die Höhe des Weidezaunes.
Als Faustregel gilt: Der Zaun muss mindestens so hoch sein wie 80 % der Widerristhöhe des größten Pferdes. Bei einem Pferd mit einem Stockmaß von 1,70 Meter entspricht das einer Zaunhöhe von etwa 1,40 Meter.
Besonders hoch ist das nicht: Wer sichergehen möchte, schlägt besser noch 20 Zentimeter obendrauf. Werden Hengste und Stuten in Weidenachbarschaft gehalten, sollte die Zaunhöhe ebenfalls nach oben angepasst und zudem mit Abstandsisolatoren auf beiden Seiten des Zaunes gearbeitet werden, damit die Tiere nicht über den Zaun hinweg in Kontakt treten können.
Auch bei erfahrenen Springpferden muss die Zaunhöhe nach oben angepasst werden, um das Risiko eines Überspringens zu minimieren.

Aufladbare Batterie, Akku oder Trockenbatterie?

Für reine Elektrozäune in der Pferdehaltung werden abhängig von der Zaunhöhe drei bis vier gut sichtbare Leiter empfohlen. Am geeignetsten sind helle Bänder mit mindestens vier Zentimeter Breite oder gut sichtbare Seile mit ausreichender Dicke. Sollen elektrische Leiter die Sicherheit eines Festzaunes erhöhen, lässt sich ihre Anzahl auf eins bis zwei reduzieren.
Das Herzstück eines jeden Weidezaunes ist das Weidezaungerät. Davon gibt es drei verschiedene Typen:
Geräte für den Betrieb an der Steckdose (230 Volt), Geräte für den Betrieb mit aufladbaren Batterien (12 Volt) und Geräte für den Betrieb mit den typischen nicht aufladbaren Trockenbatterien (9 Volt). Seit einigen Jahren am Markt sind sogenannte Kombigeräte, die sowohl als 12-Volt-Batteriegerät als auch als 230-Volt-Netzgerät betrieben werden können, zum Beispiel Patura P1- bis P5-Serie und P1500- bis P6000-Serie, Ako Duo Power Serie, horizont Dualgeräte Farmer AN-Serie.

Im Prinzip handelt es sich hierbei um 12-Volt-Geräte mit einem typengeprüften, dazu passenden externen Netzteil. Der Anwender hat hier die Möglichkeit, zwischen den beiden Hauptbetriebsarten zu wechseln.
Um bei 12-Volt-Akkugeräten die Hütedauer ohne aufwendiges Wiederaufladen zu verlängern, empfiehlt sich die Kopplung mit Solarmodulen. Speziell für die Hauptweidesaison von April bis Oktober ist das für diese Geräteart eine interessante und technisch ausgereifte Lösung, die während dieser Zeit einen wartungsfreien Betrieb ermöglicht.
Integrierte Solargeräte haben Weidezaungerät, Akku und Solarmodul in einem kompakten Gehäuse zusammengefasst, Beispiele dafür sind die Geräte Patura P35 und P70.

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