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Jeder Besucher registriert sich am Scanner mithilfe der App.

© RV Legden

App-Idee des RV Legden: Neue digitale Kontaktverfolgung

Der ZRFV Legden hat für die beginnende Hallenturniersaison in Zusammenarbeit mit einem lokalen Softwareentwickler eine digitale Lösung zur Kontaktverfolgung entwickelt, die bereits beim Springturnier des Vereins im Oktober eingesetzt wurde. Das traditionsreiche „Legdener Ponymeeting“ vom 5. bis 8. November, bei dem die App zum weiteren Einsatz kommen sollte, musste unterdessen Corona-bedingt abgesagt werden.
Mit der App hat ein Veranstalter laufend im Blick, wie viele Personen sich auf dem Veranstaltungsgelände befinden, und kann Zuschauermengen kontrollieren und steuern. Weshalb diese Idee entwickelt wurde? Das Problem: Sportveranstaltungen mit vielen Teilnehmern, die sich über den Tag verteilt an der Sportstätte aufhalten, laufen bei der bislang üblichen Erfassung von Kontaktdaten durch Meldezettel immer Gefahr, durch Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel Quarantäne betroffen zu werden, obwohl sie sich nicht gleichzeitig mit einem Covid19-Fall an der Sportstätte aufgehalten haben.
Zwölf Stunden und mehr laufen die Prüfungen bei Reitturnieren – gerade in der Hallensaison. Hunderte Teilnehmer und Betreuer reisen während des Tages an und ab, werden aber durch die Meldezettel erfasst, als ob sie sich den ganzen Tag an der Sportanlage aufgehalten hätten. Über die Frage einer Auswertung von Hunderten oder Tausenden dieser Meldezettel im Falle einer gemeldeten Infektion hat sich vermutlich noch kein Veranstalter Gedanken gemacht. Die digitale Lösung des 21-jährigen Softwareentwicklers Jonas Klinker aus Ahaus (Vorstandsmitglied des ZRFV Legden), die als App „Lylid“ jetzt frei und kostenlos verfügbar ist, geht einen völlig anderen Weg:
Anstatt einen Meldezettel auszufüllen, registriert sich jeder Teilnehmer oder Besucher über die App mit seinen Kontaktdaten. Daraufhin erhält er unmittelbar seinen individuellen QR-Code als digitalen Ausweis zugesandt, der in der App gespeichert wird oder am PC auszudrucken ist.
Dieser QR-Code ist zufallsgeneriert und enthält keine verwertbaren Informationen für Dritte. Aber ein Scanner mit der Software Lylid erkennt, ob eine Person mit diesem QR-Code im Programm registriert ist. Gleichzeitig registriert das Programm, dass diese Person jetzt auf der Sportanlage anwesend ist. Bei Verlassen der Sportanlage scannt sich der Teilnehmer einfach wieder aus.  
Als Scanner funktioniert im einfachsten Fall ein Handy des Veranstalters. Allerdings ist diese Lösung bei Bewegung von vielen Personen eher wenig praktikabel. Besser ist dann in jedem Fall ein automatisch erkennender Scanner, der auf Vorzeigen des QR-Codes sofort reagiert: Entweder durch ein Licht- oder akustisches Signal wird der kontrollierenden Person am Eingang bestätigt, dass der Teilnehmer oder Besucher im System registriert ist und damit Zugang hat. Dieser Scanner kann aber auch automatische Zugangskontrollen steuern wie beispielsweise Drehkreuze in größeren Sportanlagen. Im Ergebnis erfasst die digitale Lösung so die QR-Codes der Personen, die sich tatsächlich gleichzeitig in einem Bereich aufhalten. Damit hat der Veranstalter auch laufend die Übersicht, wie viele Personen sich innerhalb der Sportanlage befinden. Soweit durch Hygienekonzepte oder behördliche Auflagen die maximale Personenzahl beschränkt ist, verfügt der Veranstalter hiermit über ein Instrument zur Steuerung und Kontrolle. Im Fall der Fälle eines nachträglich gemeldeten Covid19-Falles lassen sich dann über das Programm die QR-Codes und Kontaktdaten auf Knopfdruck wieder zusammenführen und stehen zum Beispiel als Tabelle in einem Datenformat oder als Ausdruck zur Verfügung. Die zuletzt aufgetretenen Pannen bei der Kontaktverfolgung, weil hilflose Auswerter an tausenden handschriftlich kaum lesbaren Meldezetteln verzweifelten, sind hier ausgeschlossen. Außerdem erfüllt das System deutlich höhere Standards des Datenschutzes, da der QR-Code für Dritte nicht verwertbar ist und die Veranstaltungsdaten nach der derzeit geltenden Frist von vier Wochen automatisch im System gelöscht werden. Der persönliche QR-Code hat eine längere Haltbarkeitsdauer und ist auch auf weiteren Veranstaltungen einsetzbar, wird aber vorsorglich 30 Tage nach der letzten Nutzung gelöscht, sodass man sich gegebenenfalls neu registrieren muss.
Cornelius von Ingersleben, Geschäftsführer  ZRFV Legden

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