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Das optimale Stallfenster ist dreh- und kippbar; das Pferd erreicht aber nicht den ­Riegel. Bei bruchsicherem ­Sicherheits- oder Isolierglas ­können Gitterstäbe heraus­genommen werden.

© Reiter und Pferde

Ein sicheres Zuhause

Damit Pferde artgerecht und sicher wohnen, ist beim Boxenbau vieles zu beachten. Welches Material, welche Maße sind zu wählen? Verletzungsgefahren an Türen, Fenstern und Gittern sind nicht immer offensichtlich, vor allem umgebaute Altgebäude bergen unfallträchtige „Problemzonen“. Einige sind auch versicherungsrelevant. Dabei haben die Boxenhersteller viel Gutes und Modernes zu bieten. Schauen Sie sich mal unsere „Gos“ und „No-Gos“ an...
Wenn Ställe „Marke Eigenbau“ geschaffen werden, können schnell Umbaufehler passieren. Denn: „Beim Bau von Pferdeboxen gibt es keine DIN-Norm“, erklärt Versicherungsfachwirt Martin Farwick aus Münster. „Für Pensionsbetreiber ist es wichtig, die Sorgfaltspflicht zu beachten“, betont der Experte für Obhutsschäden.
Anhaltspunkte geben die „Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 4 – Haltung, Fütterung, Gesundheit und Zucht“ der FN sowie die „Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten“ vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Auch an das Buch „Orientierungshilfen Reitanlagen- & Stallbau“, herausgegeben von der FN, kann man sich halten.
Um genügend Platz für den Pferdekopf und Licht für das Pferd sicherzustellen, ist die Faustregel für die Mindestgröße von Fensterflächen in geschlossenen Ställen:
Fensterfläche pro Gesamtgrundfläche etwa 1:15, Fensterfläche pro Pferd mindestens 1 Meter. Dementsprechend haben Standardmodelle der Hersteller meist das Maß 1 x 1 Meter.
Fenster mit bruchsicherem Glas
Die Fenster sollten grundsätzlich vom Pferd erreicht werden können. Das hat jedoch zur Folge, dass sie ausreichend gesichert sein müssen, zum Beispiel durch eine massive Vergitterung oder Stäbe. Martin Farwick empfiehlt in jedem Fall, Sicherheitsglas zu verwenden. Der Hersteller Röwer & Rüb bietet zum Beispiel Fenster mit sechs Millimeter starkem Einscheibensicherheitsglas, das in eine Gummidichtung eingebettet ist. Laut Herstellerangaben kann es wegen seiner Bruchfestigkeit auch ohne Schutzgitter verwendet werden. Alternativ kommt Isolierglas zum Einsatz, bei dem die Sprossen innen liegen. Der Hersteller Laake hat Fenster aus Mehrscheiben-Isolierglas im Programm. In jedem Fall sollten die Fenster geöffnet werden können. Die meisten Modelle der führenden Hersteller haben sowohl eine Dreh- als auch Kippfunktion, sodass reguliert werden kann, wie viel Luft in die Box dringt. Dabei sind die Fenster nach innen oder nach außen kippbar; diese Option bietet zum Beispiel der Hersteller Horse Pferdesportsysteme an.

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 06/2015 von Reiter & Pferde in Westfalen.
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