Zum Hauptinhalt wechseln

Nicht die beste Lösung: Pferde­anhänger sollten im Winter nicht völlig ungeschützt im Freien stehen.

© Reiter und Pferde

Winterzeit für Anhänger

Wer einmotten möchte: Mit unseren Pflegetipps übersteht Ihr Pferdehänger die kalte Jahreszeit ­unbeschadet. Wer sich auf winterliche Straßen bei Glätte und Schnee wagt, sollte sich die Winterfahrtipps unseres Auto- und Motorsportexperten Andreas Haude zu Herzen nehmen.
Mit Anhängern sei es im Prinzip wie mit Ehen, schreibt „Auto-Bild“ augenzwinkernd in einem Testbericht: „Werden sie gepflegt, halten sie ein Leben lang.“ Gepflegt werden muss aber nicht nur im Sommer, sondern umso mehr für die kommende kalte Jahreszeit. Das Pferdegefährt einfach nur irgendwo abzustellen, ist die denkbar schlechteste Lösung. Dabei ist es mit den folgenden ADAC-Tipps gar nicht so schwierig, den Hänger sachgerecht „einzumotten“. Und deutlich preiswerter als aufwendige Reparaturen, die mangelnde Pflege nach sich ziehen, ist es allemal.
Zuerst muss der Anhänger außen und innen gewaschen und anschließend gut getrocknet werden. Danach sollten der Aufbau je nach Material mit Lack-, Kunststoff- oder Holzpflegemitteln behandelt werden. Metallteile bzw. alle rostgefährdeten Stellen sind mit Konservierungsmitteln oder Winterwachs zu versorgen.
Waschen, konservieren, fetten
Anschließend sind eventuelle Lack- oder sonstige Schäden am Aufbau auszubessern. Auch der Unterboden ist unbedingt auf Beschädigungen oder versteckte Löcher zu kontrollieren. Ist das vollbracht, werden alle Gummi­dichtungen an Klappen und Türen mit Silikonspray oder Talkumpuder behandelt, um sie geschmeidig zu erhalten. Danach sind alle Scharniere, die Führung der Auflaufvorrichtung und die Gelenke des Bremsgestänges zu fetten.
Sind die Seilzüge der Bremsen nicht beschichtet, müssen sie (am besten zweimal pro Jahr) durch sogenannte Schmiernippel geölt werden, da sie anderenfalls von innen korrodieren und langfristig festrosten können, sagt Lothar Angermund, ADAC-Testleiter für Anhänger in München.
Schließlich sollte der Stecker mit Kontaktspray eingesprüht werden, um ihn vor Nässe und letztlich vor Verrottung zu schützen. Hat man all das erledigt, ist man im Prinzip fast fertig. Sollte sich dabei jedoch herausgestellt haben, dass Reparaturen notwendig sind, so lässt man sie besser bald erledigen. Denn erfahrungsgemäß sind viele Werkstätten im Herbst und Winter weniger stark frequentiert als im Frühjahr.
Sofern der Hänger noch über herkömmliche Bremsseilzüge verfügt, rät Marco Feig, Geschäftsführer von Feig Fahrzeugbau aus Altdorf in der Pfalz, bei der Gelegenheit zum Austausch gegen im Prinzip wartungsfreie, kunststoffüberzogene Bowdenzüge oder solche mit Edelstahlkern. Bevor der Anhänger an seinen Winterstellplatz gebracht wird, sollte der Luftdruck der Reifen um 0,5 bis 1,0 bar über den Normaldruck erhöht werden. Das mindert die Gefahr von durch längere Standzeiten hervorgerufene Flachstellen. Ideal wäre es, den Hänger so hoch aufzubocken, dass die Räder völlig entlastet sind und sich frei drehen können. Ist das nicht möglich, sollte der Hänger etwa einmal pro Woche verschoben werden, sodass eine andere Stelle des Rads den Boden berührt. Alternativ kann man ihn auch in einer Reifenwiege parken, einer Art Schale, die die Standfläche der Reifen vergrößert.

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 12/2015 von Reiter & Pferde in Westfalen.
Beitrag teilen