Wo normalerweise mehr als 2 000 Menschen sitzen, waren wegen Corona kaum Zuschauer auf den Rängen. Der Zeitplan lang gestreckt und obendrein am ersten Online-Auktionstag ein Mobilfunknetz ausgefallen – und trotzdem waren Körwoche und Junghengstauktionen des Westfälischen Pferdestammbuchs ein großer Erfolg.
Wie in den letzten Wochen lief es fast das ganze Jahr über. Die Pandemie beherrschte auch bei uns das Geschehen. Wir haben „Manschetten“ davor gehabt, wie man so sagt, und konnten keineswegs sicher sein, damit fertigzuwerden. Eine Herausforderung bleibt das Geschehen. Es wird uns auch im neuen Jahr noch nicht loslassen. Aber heute wissen wir mit den Erfahrungen aus 2020: Wir packen das!
Die Körwoche ist ein Höhepunkt im Jahreskalender der Pferdezüchter, von denen die meisten diesmal online dabei gewesen sein dürften. Corona wird das Wort – oder besser das Unwort – des Jahres 2020. Viele werden schwer gebeutelt aus der Krise kommen. Manche können sie geschäftlich nicht überstehen. Und einige überleben die Risiken des neuartigen Virus für Leib und Leben nicht, so traurig es ist, bevor Impfungen Schutz bieten.
Umso dankbarer können wir sein, dass uns das Jahr 2020 im Rückblick zwar manche schlaflose Nacht, aber keinen wirtschaftlichen Einbruch bereitet hat. Zwar mussten wir mit dem weitgehenden Verzicht auf Präsenzformate bei den Großveranstaltungen des Westfälischen Pferdestammbuchs erheblichen digitalen Aufwand betreiben. Aber dem Corona-bedingten Publikumsverzicht in der großen Halle stehen starke Teilnahmezuwächse in den digitalen Formaten gegenüber.
Das wurde auch dadurch möglich, dass wir mit den Gesundheits- und Ordnungsbehörden der Stadt Münster gut zusammengearbeitet haben. Manches ging verständlicherweise nicht, aber es war nicht alles unmöglich. So war keineswegs sicher, ob Körwoche und Auktionen im November überhaupt stattfinden konnten.
Versteigerungen und sonstige Umsätze sind im Ergebnis übers Jahr nicht schlechter gewesen. Unser Publikum ist durch die Netzübertragung sogar größer und internationaler geworden. Vor allem der Zuwachs an Internationalität und Reichweite ist ein Ziel, dem wir einen großen Schritt näher gekommen sind.
Wir werden selbstverständlich, sobald es geht, die Tore für das Publikum in Münster-Handorf wieder weit öffnen. Aber die digitalen Formate, die unsere Veranstaltungen in Ställe, Wohn- und Arbeitszimmer oder wohin auch immer streamen, werden wir fortführen. Man kann eine Seuche nicht loben. Aber tatsächlich haben wir Corona nicht nur gemeistert, sondern aus der Krise gelernt, was uns in der Zukunft nutzen wird.
Das ist eine gute Nachricht zum Jahresauftakt. Wir alle hoffen 2021 auf mehr davon. Ich wünsche es Ihnen und uns von ganzem Herzen und darf Ihnen versichern: Beim Westfälischen Pferdestammbuch unternehmen wir alles dafür.