(10.08.2016) Das deutsche Vielseitigkeitsteam gewann gestern Silber und damit das erste Edelmetall für Deutschland überhaupt bei den Olympischen Spielen in Rio. Das Ergebnis war so nicht zu erwarten gewesen. In der Dressur erlaubten sich die favorisierten deutschen Reiter kleine Patzer, rangierten aber dennoch knapp an der Spitze der insgesamt 13 Teams. Beim Geländeritt kam dann der Dämpfer. Weltmeisterin Sandra Auffarth kassierte mit Opgun Louvo einen Vorbeiläufer, ebenso wie Schlussreiterin Ingrid Klimke mit Hale-Bob OLD. Olympia-Newcomerin Julia Krajewski schied mit Samourai du Thot nach drei Verweigerungen aus. Einzig Titelverteidiger Michael Jung mit Sam FBW kam fehlerfrei ins Ziel und positionierte sich damit auf Platz zwei in der Einzelwertung. Das Team belegte Platz vier im Zwischenstand.
Um doch noch eine Medaille zu gewinnen, mussten alle drei verbliebenen Paare im Parcours fehlerfrei bleiben. Und tatsächlich: Alle drei lieferten, kamen ohne Strafpunkte ins Ziel und sicherten dem deutschen Team einen Endstand von 172,8 Minuspunkten. Danach hieß es auf die Fehler der anderen warten. Die ersten, die hinter die Deutschen zurückfielen, waren die Neuseeländer. Vor dem Springen noch Zweite, fielen sie durch Fehler von Jonelle Price mit Faerie Dianimo und Sir Mark Todd mit Leonidas II auf Platz vier zurück. Das hieß Bronze für Deutschland.
Auch die nach Dressur und Gelände führenden Australier kamen nicht ungeschoren aus dem Parcours. Bei ihrem letzten Starter, Christopher Burton mit Santano II, hielten alle den Atem an: Die Franzosen, vor dem Springen noch auf Platz drei, denen sein erster Abwurf die Goldmedaille bescherte, ebenso wie die Deutschen. Sie wurden dank Burtons zweitem Fehler zu Silbermedaillengewinnern. Fürs australische Team blieb Bronze.
Vielseitigkeit Teamwertung:
Gold Frankreich, 169, 0
Silber Deutschland 172,8
Bronze Australien175,3
4. Neuseeland, 178,8
5. Großbritannien, 252,1
6. Niederlande 252,6