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Isabell Werth und Westfalenwallach Emilio sind Deutsche Meister der Grand Prix Kür.

© K.-H. Frieler

Balve, Balvissimo

Die deutsche Reitsportelite traf sich Mitte Juni im sauerländischen Balve beim „Longines Balve Optimum“. Auf den Plätzen rund um Schloss Wocklum wurden vier Deutsche Meistertitel ausgeritten. Felix Haßmann ist Deutscher Meister der Springreiter/Herren.
Der 33-jährige Westfale aus Lienen hat schon unzählige Große Preise im Parcours gewonnen, aber noch nie eine Deutsche Meisterschaft. „Dieser Titel hat einen riesengroßen Stellenwert für mich, ich bin überglücklich“, strahlte Felix Haßmann dann auch nach seinem Sieg mit dem Holsteiner Schimmelhengst Cayenne WZ, „ich war schon häufig dabei und oft in den Top-15, aber nie ganz vorne. Die Deutsche Meisterschaft ist das, worauf man das ganze Jahr trainiert. In einem Großen Preis muss man nur eine gute Runde abliefern, aber hier muss man vier Nullrunden reiten, um in die Nähe des Meistertitels zu kommen.“ Und einmal hatte Felix Haßmann sogar richtig Pech gehabt: „Mit Cayenne bin ich vor zwei Jahren bei der DM in Balve gestürzt, damals dachte ich schon, er kann nie wieder Parcours gehen“. Doch glücklicherweise ging für seinen Sportpartner, den er als Sechsjährigen in den Stall bekam, damals alles gut aus. Nach insgesamt vier Nullrunden in zwei Umläufen hatte Felix Haßmann sich am Sonntagnachmittag noch ein Stechen um den Meistertitel mit Jan Wernke liefern müssen. Haßmann schloss mit einem weiteren Nullfehlerritt ab, während Jan Wernke alles auf eine Karte setzte und mit Nashville HR zwei Abwürfe verzeichnen musste. So wurde es der Vizemeister-Titel für den 30-Jährigen aus dem niedersächsischen Holdorf. „Wenn man Felix im Stechen hat, dann hat man eben Pech“, konnte der Vizemeister später schon wieder lachen. „Erst war ich enttäuscht,  aber jetzt bin ich megastolz. Mit jeder Minute Abstand zum Stechparcours weiß ich umso mehr, was dieser Vizemeistertitel bedeutet.“
Und Heiner Engemann, der deutsche Disziplintrainer Springen, setzte noch einen drauf: „Das Stechen hat die beiden schnellsten Reiter Deutschlands erwischt – da war dann ein bisschen Glück im Spiel!“ Von Engemann gab es auch noch eine dicke Extra-Belohnung für Felix Haßmann: „Der neue Deutsche Meister hat einen Startplatz im Nationenpreis beim CHIO in Aachen sicher. Über die weitere Besetzung müssen wir noch nachdenken.“ Hendrik Sosath (32) aus dem niedersächsischen Lemwerder und Casino Berlin kamen mit drei Zeitfehlerpunkten auf den Bronzerang. Der für den Stall von Eva Bitter und Marco Kutscher in Bad Essen reitende Christopher Kläsener (RV Dorsten) kam mit insgesamt fünf Fehlerpunkten auf Platz vier der Meisterschaftswertung. Nächstbestplatzierter Westfale war Felix‘ Bruder Toni Haßmann auf Platz sieben mit Contendrix. Karl Brocks jun. folgte auf acht mit Caramba und für Jan André Schulze Niehues aus Everswinkel gab es einen tollen neunten Platz mit Fitch. Dieses Paar war in der zweiten Wertungsprüfung zur Meisterschaft sogar mit einer schnellen Nullrunde Zweiter geworden. Pech hatte der für den Stall Beerbaum in Riesenbeck reitende Christian Kukuk: Mit dem Westfalenhengst Colestus von Cornet Obolensky (Z.: Hartwig Rellensmann, Extertal) hatte er die erste Wertung gewonnen. Im zweiten Umlauf der Finalwertung fand der Hengst gleich am ersten Hindernis nicht die passende Distanz, vielleicht hatte er links zum Wasser geschielt – Christian Kukuk nahm den Sprung als Korrektur noch einmal und verzichtete dann auf den Weiterritt.

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 07/2019 von Reiter & Pferde in Westfalen
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