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© D. Kaiser

Ich bereue nichts

Bei den Weltmeisterschaften im französischen Le Mans 2012 hat die Österreicherin Lisa Wild in einer spektakulären Welt­premiere einen Salto gesprungen. Den hatte sie zuvor in der Zirkus-Schule des berühmten „Cirque Du Soleil“ in Montreal trainiert. Beim zweiten Salto im Finale ­gelang die Landung nicht, und ein Schienbeinbruch war die Folge. Jetzt spricht Lisa Wild im R&P-Interview über „ihren“ Salto, die Verletzung und ihre geplante Rückkehr in den Wettkampf.

Sie war der Star der Weltmeisterschaften 2012 in Le Mans, auch wenn sie ohne Medaille nach Hause gekommen ist. Mit dem ersten auf einem Championat geturnten Salto auf dem Pferd sicherte sich die 1,68 Meter große Lisa Wild einen Eintrag in den Geschichtsbüchern des Voltigiersports.
Im Finale war die erst 17-jährige Salzburgerin bei der schwierigen 360-Grad-Breitenachsendrehung gestürzt und hatte sich einen Bruch des Schienbeinkopfes zugezogen. Eine Operation und fünf zähe Monate später stieg das Ausnahmetalent von Trainerin Marissa Jöbstl jüngst erstmals wieder auf ihr Pferd Robin. Ihre Motivation hat die junge Frau keineswegs verloren, berichtet sie im Interview mit R&P-Autor Daniel Kaiser.
Den Salto, sagt Lisa Wild, springt sie auf jeden Fall wieder.

R&P: „Wie geht es Ihnen?“
Lisa Wild: „Ich komme gerade aus dem Urlaub auf Curaçao in der Karibik und bin wieder voller Energie.“
R&P: „Ein Urlaub ganz ohne Voltigieren und Tiere?“
Lisa Wild: „Ja, ich bin lediglich mit Delphinen geschwommen.“
R&P: „Hatten Sie auch mal wieder sportlichen Kontakt mit Pferden?“
Lisa Wild: „Direkt nach dem Urlaub war ich das erste Mal wieder auf dem Pferd. War ein super Gefühl.“
R&P: „... nach fünf Monaten. Eine lange Zeit ...“
Lisa Wild: „Ja. Wirklich grauenvoll.“
R&P: „Wenn Sie die Saison Revue passieren lassen, welcher schönste und welcher negativste Moment bleiben hängen?“
Lisa Wild: „Der Moment, als ich den Salto sprang und er funktionierte, und der Moment, als ich mich verletzte und draußen an der Bande lag und wusste, dass die WM nun leider vorbei ist.“
R&P: „Bis zu besagtem Moment war Silber zum Greifen nahe. Wie enttäuscht sind Sie, dass es am Ende nur Rang neun war?“
Lisa Wild: „Das, was passiert ist, kann ich nicht mehr ändern. Ich habe diese Gedanken so schnell wie möglich abgehakt, auch wenn es bei einem solch großen Event schwer ist. Aber mit der Unterstützung meiner Fans, meiner Familie und dem Salzburger Voltigierteam kam ich schneller darüber hinweg.“
R&P: „Zwischenzeitlich sah es ja sogar so aus, als ob die Verletzung nicht wieder vollständig geheilt werden kann ...“
Lisa Wild: „Am Anfang hatte ich schon meine Zweifel, aber nach den vielen positiven Rückmeldungen des Arztes und der Physiotherapeutin war ich sehr optimistisch.“
R&P: „Wie kam es zum Sturz?“
Lisa Wild: „Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl vor meinen Absprung zum Salto. Da ich aber unter Zeitdruck war, konnte ich keinen Takt mehr warten und entschied mich, ihn zu springen. Wäre es nicht die Finalrunde gewesen, wäre ich ihn nicht gesprungen.“

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 4/2013 von Reiter & Pferde in Westfalen.
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