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Der Vorstand sowie Vertreter des Hauptamts des Westfälischen Pferdestammbuchs.

© F. Lopar

Ralf Johanshon wiedergewählt

Die Delegiertenversammlung des Westfälischen Pferdestammbuchs eröffnete der Vorsitzende Ralf Johanshon mit einem persönlichen Rückblick auf das Jahr 2022, in dessen Zentrum die Umsetzung der Modernisierungsmaßnahmen des Westfälischen Pferdezentrums stand.

Fertiggestellt sind die neuen Stallungen mit größeren Boxen, die zudem mehr Licht und Luft gewährleisten. In der Auktionshalle wurde ein neues Dach mit Lichtfirst, ein neuer Boden, eine neue Bande sowie eine moderne LED-Lichtanlage installiert. Das Stallbüro und die Sozialräume wurden optimiert, sodass die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter sich nun deutlich verbessern dürften. In der Planung sind 25 weitere Boxen, die Renovierung der sanitären Einrichtungen sowie weitere kleinere Maßnahmen.

Erwähnenswert fand Ralf Johanshon die fristgerechte Fertigstellung aller Arbeiten, was er nicht zuletzt auf die effiziente Durchführung durch das Architekten-Team Stiller & Hilker zurückführte. Ein großer Dank ging auch an die beteiligten Handwerker, die trotz voller Auftragsbücher, teils gestörter Lieferwege und Personalmangel ihre Gewerke pünktlich fertig gestellt hätten. Stellvertretend für die Handwerkerschaft nahm Robert Schroer den Dank des Vorsitzenden und des Vorstands entgegen.

Ein Drittel der Kosten für den Umbau von drei Millionen Euro konnte das Stammbuch durch eine Förderung des Landes NRW aufbringen, was maßgeblich dazu beitrug, dass ohne die Aufnahme neuer Kredite gearbeitet werden konnte.

Hier richtete sich Johanshons Dank an die Beteiligten Dr. Heinrich Bottermann, bis 2022 Staatssekretär im NRW-Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, die ehemalige NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, Dr. Lutz Ahlswede und Dr. Reinhard Göhner sowie an das Team um Stammbuch-Geschäftsführer Carsten Rotermund für deren tatkräftige Unterstützung bei den Anträgen.
Dem Team des Pferdezentrums sprach er seinen Dank aus, weil es trotz der langwierigen Umbaumaßnahmen die Vermarktung zu einem Rekord im Jahr 2022 entwickeln konnte.

Das war 2022, das wird 2023
Zuchtleiterin Katrin Tosberg berichtete aus dem Stutbuch. Alle wesentlichen Zahlen wie Mitglieder, Stutenbestände, Fohlenregistrierungen und Bedeckungen verzeichneten 2022 Zuwächse. Die genauen Zahlen dazu wurden bereits in der März-Ausgaben von „Reiter & Pferde in Westfalen“ auf den Seiten 48 bis 54 veröffentlicht.

Für die Stutenschauen wird an neuen Konzepten gearbeitet, die eine Vereinheitlichung der Veranstaltungen gewährleisten sollen, um so deren Attraktivität zu steigern. Im Gespräch sind die verbindliche Einrichtung einer Meldestelle bei allen Schauen, vereinheitlichte Abläufe, die Optimierung des Einlasses und der Peitschenführung, ein Vorführservice durch Jungzüchter zu einem einheitlichen Preis, Plaketten in den Verbandsfarben für alle vorgestellten Fohlen sowie eine Siegerschleife und Ehrenpreise für Siegerfohlen. Je Kategorie (Dressur/Stuten/Hengste, Springen/Stuten/Hengste, Reitponys/Stuten/Hengste, weitere Rassen/Stuten/Hengste) soll es verbindlich werden, ab einer Anzahl von 15 Fohlen einen Sieger zu küren. Für alle Rassen können Goldprämien vergeben werden. Haflinger- und Rheinisch-Deutsche Kaltblutfohlen sind damit zur Teilnahme an den rassespezifischen Fohlenchampionaten berechtigt.

Insgesamt wurden 2022 1 350 Stuten und Fohlen auf 37 Schauen vorgestellt. Eine gemeinsam mit dem Hannoveraner und Oldenburger Verband durchgeführte Schau für vollblutgeprägte Fohlen fand nur wenig Resonanz bei den Ausstellern, dafür umso mehr bei den Besuchern.

Eine wichtige Neuerung für 2023 ist die Eliteschau Kaltblut, die gemeinsam mit dem Rheinischen Pferdestammbuch am 5. und 6. August in Münster durchgeführt werden soll.

Analyse der Vermarktung
Thomas Münch, Zuchtleiter und Vermarktungschef des Westfälischen Pferdestammbuchs, erläuterte die Ergebnisse der Vermarktung des vergangenen Jahres. Die Vermarktung von Reitpferden konnte seit 2018 von 87 auf 202 mehr als verdoppelt werden. Auch der Durchschnittspreis stieg an. 2022 lag er bei 28 862 €.

Eine ähnliche Entwicklung nahmen die Fohlenverkäufe. Hier verbesserte sich die Zahl der verkauften Fohlen von 203 im Jahr 2018 auf 384 im Jahr 2022. Der Durchschnittspreis konnte bei 10 000 € gehalten werden.
Die Zahl der verkauften Youngster stieg Dank der Online-Auktionen ebenfalls. 2021 wurden 204 Youngster vermarktet, 2022 waren es 188. Die Verkaufsquoten lagen hier bei 86 % bzw. 77 %. Youngster-Auktionen zu Beginn und Ende des Jahres waren dabei erfolgreicher als Mitte des Jahres. Die Durchschnittspreise lagen jeweils um die 15 000 €.

Die Auswertung der Hengstmärkte ergab, dass sich dank der Bemühungen des Vermarktungsteams, neue Absatzmöglichkeiten zu schaffen, deren Anteil am Gesamtumsatz des Stammbuchs von 43 % im Jahr 2018 auf nur noch 26 % im vergangenen Jahr reduziert hat. Damit konnte die Abhängigkeit des Verbands vom Ergebnis des Hengstmarkts signifikant verringert werden. Der Gesamtumsatz des Verbands aus Auktionen lag im Jahr 2022 bei rund 18,03 Mio. € gegenüber knapp 8 Mio. € im Jahr 2018.

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