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Etwas ungewohnt, aber praktikabel: Haupt- und Ehrenamt waren in der Reithalle platziert.

© Dr. J. Wiedemann

Stammbuch in ruhigem Fahrwasser

Satzungsänderungen, Neuwahlen und die Diskussion über eine mögliche Grundstücksveräußerung waren die Topthemen der Delegiertenversammlung des Westfälischen Pferdestammbuchs.
Ohne Überraschungen verlief die Delegiertenversammlung des Westfälischen Pferdestammbuchs am 10. September in Münster. Wie so viele Events in diesem Jahr war auch die Delegiertenversammlung auf ein Datum spät im Jahr verschoben worden. Der angestammte Termin im April hatte wegen der Corona-Pandemie nicht eingehalten werden können.
Der Pandemie geschuldet war auch die Organisation vor Ort. Die Delegierten saßen unter Einhaltung der verlangten Abstände auf der Haupttribüne. Von ihnen waren mehr als zwei Drittel erschienen, sodass die Versammlung beschlussfähig war, wie Ralf Johanshon, Vorsitzender des Westfälischen Pferdestammbuchs, zu Beginn feststellte.
In seinem Rückblick ging Johanshon auf die personellen Veränderungen, die teils unerwartet gewesen waren, ein.
Der Weggang von Zuchtleiter Wilken Treu und anschließend der seines Nachfolgers Philipp Klingbeil hatte Vorstand und Hauptamt vor Herausforderungen gestellt. Vermarktungsleiter und Auktionator Thomas Münch und die stellvertretende Zuchtleiterin Katrin Tosberg hatten die Aufgaben der Zuchtleitung übernommen und einen guten Job gemacht, wie Johanshon betonte. Dafür erhielten die beiden Genannten viel Applaus der Delegierten. Eine Personalunion von Zuchtleiter und Vermarkter ist aber keine Option für den Vorstand. Das starke Konkurrenzverhältnis zu den angrenzenden großen Zuchtverbänden, insbesondere  Hannover und Zangersheide, mache es unumgänglich, dass man personell gut und stark aufgestellt sei, so Johanshon. „Wir müssen alle kreativen Köpfe nehmen, die wir bekommen können! Zuchtleitung ist und bleibt das wichtigste Amt und muss von einer Person verantwortlich übernommen werden. Das kann niemand nebenbei machen“, so der Vorsitzende. Johanshon griff auch die positive Medikationskontrolle des Siegerhengstes 2019 auf. Sie sei aufgefallen, weil Westfalen als einziger Verband nicht nur von allen Körkandidaten Proben nehme, sondern sie auch ausnahmslos alle auswerte, und nicht nur stichprobenartig wie in anderen Verbänden bisher noch üblich.
An die anwesenden Vertreter der FN, Klaus Miesner und Theo Leuchten, und an Heinrich Bottermann, Staatssekretär in Landwirtschaftministerium NRW gewandt, formulierte er das aus westfälischer Sicht erklärte Ziel: Alle Verbände sollten zukünftig die Tests nach westfälischem Vorbild handhaben. Eine einheitliche Regelung müsse her, denn ansonsten könne Westfalen dieses transparente Verhalten so nicht aufrechterhalten, weil dann die Gefahr bestehe, dass die gewünschten Körkandidaten zu anderen, weniger strengen Verbänden abwandern. Der Verband sei aber abhängig davon, dass die guten Hengste zur Körung nach Münster-Handorf kommen.
Besonders hob Johanshon das Engagement des Hauptamts in der Corona-Krise hervor. Nachdem in einer Betriebsversammlung zu Beginn des Lockdowns beschlossen werden musste, die Belegschaft im April auf Kurzarbeit zu setzen, wurden schnell Konzepte für die Durchführung von Veranstaltungen und zusätzlichen Auktionen erarbeitet. Sie halfen, die Beschäftigten in Vollarbeit zu bringen, sodass diese ab Mai wieder möglich war. Für ihren Einsatz und den Zusammenhalt des Hauptamts dankte Ralf Johanshon ausdrücklich allen Beteiligten.

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 09/2020 von Reiter & Pferde in Westfalen

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