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Amelie von Allerdings, Siegerstute Haflinger.

© A. González

Titel für Amelie und Amei

Das volle Programm „Haflinger“ gab es bei den Handorfer Haflingertagen am 12. und 13. September in Münster. Gesucht wurden die Siegerstuten und -hengste, die besten vierjährigen Stuten bundesweit und die Siegerfohlen des Norddeutschen Championats.
Bis zur Nummer 111 waren Startplätze im Katalog der Handorfer Haflingertage 2020 vergeben worden – mehr denn je, und das, obwohl Corona die Zuchtsaison zu Beginn ordentlich ausgebremst hatte. Das tolle Spätsommerwetter Mitte September, die lange Veranstaltungsabstinenz, was immer es auch war. Es strömten so viele Zuschauer wie nie zu den Haflingertagen, sodass das von der Corona-Schutzverordnung vorgegebene Kontingent von 300 Besuchern so gut wie ausgeschöpft wurde. Positives zum Ablauf war von den Gastrichtern und den Ausstellern zu hören, Lob gab es auch vom Publikum, das einen gehaltvollen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Haflingerzucht erhielt.
Auf der Tagesordnung standen insgesamt fünf Programmpunkte, die an zwei Tagen absolviert wurden. Tag eins war der Stutbuchaufnahme der westfälischen Kandidatinnen und den beiden ersten Besichtigungen der Junghengstkörung gewidmet. An Tag zwei wurden die Elitestuten rangiert, gefolgt vom Norddeutschen Fohlenchampionat und der Prämienschau der Besten, bei der die vierjährigen Siegerstuten aus verschiedenen Verbänden um die Schärpen konkurrierten. Schlusspunkt der Haflingertage war die dritte Besichtigung der Körhengste mit der Ehrung des Siegerhengstes.
Zur Stutbuchaufnahme waren 58 Kandidatinnen gelistet, sieben gehörten zur Rasse der Edelbluthaflinger. 21 von ihnen wurden zur Eliteschau geladen, darunter drei Edelbluthaflinger. Hier ging der Titel „Siegerstute“ an die westfälisch registrierte Amei von Almsommer-Navy Blue aus der Zucht von Alfons Naschert aus Ostbevern. Als „passendes Gesamtpaket“, bezeichnete Westfalens Zuchtleiter Thomas Münch die Siegerin. Im Einzelnen lobte er Typ, Abdruck im Trab und den gelassenen und raumgreifenden Schritt. Reservesiegerin wurde die vierjährige Bea von Maestro-Santana aus der Zucht von Martin Horstmann aus Bad Lippspringe und ausgestellt von Marvin Heil und Maren Kuba aus Schlangen.
Eine passend angelegte Schulter, eine gut bemuskelte Kruppe und viel weiblicher Charme schlugen bei ihr zu Buche. Nicht unerheblichen Anteil an ihrer Rangierung hatte auch das ausgezeichnete Ergebnis der Stutenleistungsprüfung, wie Münch betonte. 7,88 hatte Bea hier erhalten. Um ganz nach vorne zu laufen, hätte sie sich auf der Schrittrunde noch losgelassener zeigen dürfen.
Amira von Narius-Alpenstern wurde zur zweiten Reservesiegerin ernannt. Sie stammt aus der Zucht von Raimund Wulhorst aus Marienmünster. Diese Stute punktete im Freilauf, der bei der Bewertung der Haflingerstuten seit einigen Jahren in die Bewertung einfließt. Besonders positiv wurde auch ihre Fundamentskorrektheit erwähnt.
In den Endring der Haflinger schafften es insgesamt neun junge Stuten. Hier ging der Titel „Siegerstute“ an Amelie von Allerdings-Wunderknabe aus der Zucht von Egbert Bispinghoff aus Werne. „Amelie war die kompletteste Stute, die wir an den beiden Tagen gesehen haben“, kommentierte Thomas Münch. Unter anderem hatte sie eine hervorragende Stutenleistungsprüfung abgelegt, in der zum Beispiel der Galopp mit der Note 8,5 bedacht worden war.
Reservesiegerin wurde eine noch namenlose Tochter des Stano aus einer Mutter von Sterntänzer aus der Zucht von Gerhard Kieffer in Ruppichteroth. Diese Stute erhielt Höchstnoten für ihren Schritt und gefiel auch im Freilauf. Typ und weiblicher Charme sowie ihre gute körperliche Entwicklung taten ein Übriges.
Zweimal wurde der Titel „Zweite Reserve“ vergeben: an die bereits vierjährige italienisch registrierte Zwendy von Amo B-L-Afrik aus der Zucht von Walter Lemayr in Appiano und im Besitz von Jacqueline Koschella aus Kassel, und an Olympia von Bachelor-Atlantik, ausgestellt von R.S. Boerema aus den Niederlanden.
Zwendy zeigte sich überzeugend in der Leistungsprüfung und im Freilauf und grundkorrekt – so der Kommentar der Kommission. Für Olympia notierte die Kommission „guter Typ, modern, korrektes Fundament sowie ein aktives Hinterbein, das gut unter dem Schwerpunkt fußt und genügend Abdruck zeigt.
Unrangierte Endringstuten waren Selly von Sternstunde-Augartner (Z.: Helmut Bauhus, Selm-Bork), Alessia von Ampere-Ahnenstolz (Z.: Christian Pötter, Fuldatal), eine Tochter des Wintersturm-Akitan (Z.: Gerhard Kieffer, Rupichteroth) und Winja von Oberstöcken von Wintersturm-Adler (Z.: Andreas Gerwin, Freudenberg).

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 10/2020 von Reiter & Pferde in Westfalen

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