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Mit dem Partner Pferd ins Gleichgewicht finden. Das ist das Ziel von Cabalance.

© S. Ronge

Auf der Sonnenseite dank „Cabalance“

In den Hügeln des Wiehengebirges betreiben Marion und Thorsten Kuhlmann einen Reitbetrieb, der auch Jugendhilfeeinrichtung ist. Auf dem Hof „Cabalance“ ist jeder willkommen. Nur eines nicht: das Schema F.
Der Reiterhof Cabalance im ostwestfälischen Rödinghausen erinnert ein bisschen an die Villa Kunterbunt: bunte Wände, bunte Wegweiser, sogar die Pferde sind bunt. Hier trifft der Besucher auf eine Schar Kinder und Jugendlicher.
Sie kümmern sich liebevoll um ihre Ponys, putzen, bewegen und reiten sie. Die Kleineren unter ihnen vertreiben sich ihre Zeit auf dem bunt gestalteten Spielplatz, mitten auf dem Hof. Weniger bunt ist jedoch häufig die Vergangenheit der Mädchen und Jungen – Cabalance ist gleichzeitig ein Reitbetrieb und eine Jugendhilfeeinrichtung. Mitten im Geschehen sind Marion und Thorsten Kuhlmann. Sie sind die Köpfe und die Seelen von Cabalance. Vor vierzehn Jahren gründete das Paar die Einrichtung, die Pferde und Jugendarbeit miteinander verbindet. Der Name setzt sich zusammen aus dem spanischen Wort „Caballo“ für Pferd und dem französischen Wort „Balance“ für Gleichgewicht. Kinder und Jugendliche sollen hier zu ihrem persönlichen Gleichgewicht finden; 18 Pferde und Ponys helfen dabei. Die sind alle auf dem Hof zu Hause und gehören der Familie Kuhlmann selbst, 14 von ihnen sind als Therapie- und Schulpferde im Einsatz. Darüber hinaus sind auf der Anlage drei Einstallpferde beheimatet. Marion Kuhlmann ist sich sicher: „Reiten fördert alle guten Seiten der Persönlichkeit des Menschen.“ Die 47-Jährige ist Erzieherin, systemische Familienberaterin und FN-Reitlehrerin. Sie managt den Hofalltag, arbeitet mit den Heranwachsenden, steht auf dem Platz und gibt Unterricht. Thorsten Kuhlmann ist Heilerziehungspfleger, Sozialpädagoge und Reitpädagoge. Bereits seit Jahrzehnten begleitet und betreut er Kinder und Jugendliche; bei Cabalance entwickelt er ständig neue Ideen und Konzepte. Neben der pädagogischen Arbeit verwaltet er den Betrieb und alle damit verbundenen Säulen. So leitet Thorsten Kuhlmann auch das Betreute Jugendwohnen – eine Einrichtung, die ebenfalls zu Cabalance gehört. Rund fünf Kilometer vom Hof entfernt leben gemeinsam in einem Wohnhaus acht Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren, die nicht mehr in ihrem angestammten Umfeld leben konnten, jedoch noch nicht in der Lage sind, in einer eigenen Wohnung zu leben. Im betreuten Jugendwohnen werden sie schrittweise auf die Eigenständigkeit vorbereitet. Sie alle sind bei den Pferden gern gesehen, allerdings nicht dazu verpflichtet, auf dem Hof mitzuarbeiten. Tagsüber gehen sie zur Schule, sind im Praktikum oder machen eine Ausbildung. Und: Wer Interesse hat, kann bei Cabalance im Rahmen der Jugendhilfemaßnahmen die Arbeit mit Pferden zum Beruf machen.

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 04/2015 von Reiter & Pferde in Westfalen.
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