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© Reiter und Pferde

Ein Leben für die Islandpferde

Als Kinder hatten Andreas Trappe und seine fünf Geschwister viel Verrücktes im Sinn und haben eine Menge Abenteuer ausgeheckt: Mit ihren Islandpferden sind sie über die Wiesen am Aasee in Münster getöltet und bis zum Prinzipalmarkt geritten.
Ja, in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ging das noch! Da, wo sich heute der Allwetter Zoo Münster befindet, waren früher sumpfige, karge Wiesen und Brache entlang der Aa. Zu nichts nutze - aber ideal für robuste, genügsame und allwettertaugliche Pferdchen aus dem Norden Europas, wie sich bald herausstellte.

Am wilden Aasee in Münster

Es war Ostern 1964, und das erste Islandpferd war bei Familie Trappe aus Münster eingezogen. Das Haus der Familie befand sich an der Sentruper Höhe, und so kamen Andreas’ Eltern auf die Idee, die ungenutzten freien Flächen unterhalb der Bockwindmühle entlang der Aa Richtung stadtauswärts zu pachten – für eine Deutsche Mark.
Ein ungewöhnlicher Anblick für die Münsteraner Stadtbewohner, denn Islandpferde waren bis dahin in Deutschland selten – der Film „Immenhof“ hatte sie aber seit Mitte der 50er-Jahre bekannt gemacht. Familie Trappe gehörte zu den Pionieren dieser Rasse in Deutschland. Und schnell wurden es immer mehr Pferde, die sich in der Wildnis am Aasee tummelten. Denn 1966 wurde der erste Hengst gekauft, der für Nachwuchs sorgen sollte.
Das war der Start der Islandpferdezucht. Die ungewöhnliche Liebe der Eltern zu der damals fremdartigen Rasse sollte das ganze spätere Leben von dreien ihrer Kinder prägen: Besonders Andreas und seine beiden Schwestern Anne und Gerburg waren Feuer und Flamme für die kleinen Tölter. Daraus entwickelte sich ernsthaftes Interesse.
1968, mit zwölf Jahren, gewann Andreas Trappe seine erste Deutsche Islandpferde-Meisterschaft in Aegidienberg bei Bonn. Heute führen Andreas Trappe in Altenberge und Anne Trappe in Havixbeck eigene große Islandpferdebetriebe, Gerburg ist Hobbyzüchterin. Aber zurück zum Anfang der 70er- Jahre: Als mit der Süderweiterung des Stausees und der Bebauung der Aaseewiesen für den Zoo begonnen wurde, gingen die Weiden für Familie Trappes Islandpferde  verloren.
In Lüdinghausen fanden Andreas und seine älteren Schwestern, Gebäude und neue Flächen für ihre Pferde. „Anne und ich hatten noch während wir zur Schule gingen 40 Pferde, haben Reiten und Kinderferien angeboten, die Pferde ausgebildet“, erzählt Andreas Trappe. Jeden Tag nach Schulschluss ging es von Münster nach Lüdinghausen, Anne hatte schon den Führerschein. Vier Jahre blieb die Herde in Lüdinghausen, 1974 entschieden sich Anne und Andreas, ihre Liebe zu den Gangpferden zum Beruf zu machen und kauften den Hof in Havixbeck, den Anne Trappe heute noch unter dem Namen „Gestüt Brock“ führt.

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 4/2014 von Reiter & Pferde in Westfalen.

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