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PPID-Pferd mit typischem Fell

Das lange, lockige Fell – Hirsutismus in der Fachsprache – ist das auffälligste Symptom der PPID.

© Tierärztliches Kompetenzzentrum Karthaus

Wenn die Hirnanhangsdrüse verrückt spielt

Die Stoffwechselerkrankung PPID ist unter Laien auch als Cushing bekannt und kann zu zahlreichen Symptomen führen.

PPID steht für Pituitary Pars Intermedia Dysfunktion und beschreibt eine Überfunktion des mittleren Teils (Pars Intermedia) der Hirnanhangsdrüse oder Hypophyse (englisch: Pituitary). Umgangssprachlich wird die Erkrankung auch „ECS: Equines Cushing Syndrom“ oder „Cushing“ genannt, zurückzuführen auf den amerikanischen Neurologen Harvey Williams Cushing, der das „Cushing-Syndrom“ als eine krankhaft gesteigerte Kortisolproduktion der Nebenniere beschrieben hat.

Diese Überproduktion an Kortisol ist die Folge der Überfunktion der Hypophyse, genauer gesagt des Hormons ACTH. Diese Kortisolerhöhung tritt allerdings nur bei einem Teil der an PPID erkrankten Pferde auf, sodass „ECS“ oder „Cushing“ nicht die korrekte Bezeichnung für die Erkrankung ist.  

Entstehung
PPID ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen des älteren Pferdes und kommt bei etwa 20 % der Pferde über 15 Jahren vor. Im Gehirn betroffener Pferde kommt es zu einer Verminderung von Nervenzellen, welche normalerweise durch die Produktion des Hormons Dopamin die Aktivität der Hypophyse hemmen. Wird nun in diesen Nervenzellen weniger Dopamin produziert, wird die Hypophyse nicht mehr ausreichend gehemmt, sodass diese unkontrolliert und in überschießendem Maß unterschiedliche Hormone produziert und sich vergrößern kann. Es entsteht ein gutartiger Tumor – ein Hypophysenadenom. Die Hormone regulieren unterschiedliche Körperfunktionen, sodass durch deren Überproduktion betroffene Pferde zahlreiche Symptome entwickeln können. Eine Erhöhung des Hormons ACTH im Blut kann etwa zu Störungen im Kortisolstoffwechsel und dadurch auch im Glukose- und Insulinstoffwechsel führen.

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