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Stark beanspruchte Teilbereiche des Auslaufs, wie Futter- und Tränkestellen, sollten immer befestigt werden.

© Dr. J. Wiedemann

Böden, Matten, Zäune

In der Wintersaison kommt dem Auslauf eine besondere Bedeutung zu: Oftmals ist er für mehrere Monate die einzige Fläche, auf der das Pferd sich nach eigenem Gusto bewegen kann.
Ausläufe sind Flächen, die je nach Größe entweder nur dem Verweilen an der frischen Luft oder auch der Bewegung im Schritt, Trab oder sogar Galopp dienen, wenn das Flächenangebot groß genug ist.

Der kleinste Paddock ist der, der der Box vorgelagert ist. Mit meist 3 x 4 m Größe entspricht er etwa der Größe einer Standardbox. Das Pferd wählt seinen Aufenthaltsort zwischen Paddock und Box selbstständig.
Interessant ist ein doppeltgroßer Paddock, der zwei Außenboxen gemeinsam vorgelagert ist. Verstehen die Pferde sich gut, kann man sie zusammen darauf lassen. Sie sind sich gegenseitig Sozialpartner und liefern sich Bewegungsanreiz im Schritt.

Höhere Flexibilität in der Größe der vorgelagerten Paddocks erreicht man, wenn man in der Planung ein- und aushängbare Stangen bzw. das Hinzufügen oder die Wegnahme von Zaunelementen berücksichtigt. Aus mehreren kleinen  Ausläufen kann so ein gemeinsamer großer entstehen.  
Größere Ausläufe für mehrere Pferde ermöglichen auch außerhalb der Weidesaison Sozialkontakte und Bewegung in der Gruppe. Schon gemächliche Bewegung im Schritt sorgt für die Anregung des Kreislaufsystems und der Durchblutung. Umso besser, wenn der Paddock groß genug für einen kurzen Trab oder einige Galoppsprünge ist. Das ist kein Problem, wenn der Bodenaufbau, die Tretschicht und auch die Einzäunung dem Stand halten.

Eine frühere Faustregel besagte: Der Auslauf soll pro Pferd mindestens eine Größe von doppelter Widerristgröße zum Quadrat haben. Beispiel: Bei fünf Pferden mit 1,65 m Stockmaß soll die Größe 5 x (2 x Wh)² betragen, also rund 55 m2. Dies ist die aber nur die Mindestanforderung für gut integrierte, gruppengewöhnte Pferde! Und diese können sich auf einem solchen Paddock auch nur im Schritt bewegen.
Die Leitlinien für Pferdehaltung fordern hingegen schon eine Mindestfläche für den Gesamtauslauf von 150 m²  für zwei Pferde plus 40 m² für jedes weitere Pferd. Bei dieser Größe ist auch Trab und Galopp möglich.
Kann man die Form frei gestalten, sollte man eher lang gestreckte, rechteckige Ausläufe anlegen als quadratische. Ein Auslauf von 15 x 20 m ermöglicht bereits einige Galoppsprünge.

Sackgassen und tote Winkel haben in Ausläufen nichts zu suchen. Wer kann, baut Raumteiler ein, also beispielsweise eine Buschgruppe, einen Baum, einen liegenden, dicken Baumstamm oder einen Treckerreifen. Diese „Hindernisse“ ermöglichen rangniederen Tieren das Ausweichen und Schutzsuchen.

Als einfacher Auslauf kann im Winter auch der Treibweg zu den Weiden genutzt werden. Zu eng darf er nur nicht sein, damit es kein Gerangel gibt, 4 m Breite wären hier auf jeden Fall wünschenswert. Und eine sichere Einzäunung, in diesem Falle am besten als Festzaun (Holz, Kunststoff), muss auch der Treibgang vorweisen.
Stark genutzte Paddocks sollten befestigt werden, um witterungsunabhängig zu sein. Nur in wenigen Regionen Deutschlands besteht der Naturboden aus Sand, der  Niederschläge problemlos versickern lässt. Solche Sandböden brauchen theoretisch nicht befestigt zu werden. Man sollte sie nur regelmäßig begradigen. Doch sie können dennoch zu weich/tief bzw. zu staubig werden. Mit Wasser sprengen schafft hier Abhilfe.

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