Zum Hauptinhalt wechseln

Je mehr Erfolge ein Turnierreiter sammelt, umso höher ist seine Leistungsklasse.

© S.Wiemann

Kleines Lexikon für Turnieranfänger

Turnier-Deutsch, Deutsch-Turnier – solch ein Wörterbuch könnte man als Turniereinsteiger gut gebrauchen. Denn die speziellen Fachbegriffe muss man erst verstehen lernen. Das kleine Turnier-Lexikon hilft dabei.

Hätten Sie es gewusst? Schnupperlizenz, Leistungsklassen, Jahresturnierlizenz – für viele Turniereinsteiger zunächst eine Flut an Fachbegriffen, die man Schritt für Schritt verstehen lernt. Mit zunehmender Erfahrung wird vieles selbstverständlich, doch wie erklärt man die „Turniersprache“ einem Turniereinsteiger eigentlich ganz korrekt?
Hier sind die Erklärungen der wichtigsten Begriffe aus dem Turnierjargon:

Anforderungen/Klasse: Die Anforderung eines Wettbewerbs ist der Ausschreibung zu entnehmen. Der Schwierigkeitsgrad einer Leistungsprüfung ist auf LPO-Turnieren an der jeweiligen Klasse erkennbar. Unterschieden wird zwischen E (Einsteiger) und A (Anfänger), L (Leicht), M (Mittel) bis zur Klasse S (Schwer).
Ausschreibung: Rahmenvorgaben ­eines Veranstalters zu seinem Turnier inklusive aller Prüfungen, Fristen, ­Teilnahmebedingungen usw. Die Ausschreibungen gibt es in den Landesverbandszeitschriften (verbindliche Version), im Internet unter www.fn-neon.de oder auf der Veranstalter-Homepage.
Jahresturnierlizenz: früher auch als Reitausweis bezeichnet, ist die Zulassungsbedingung für den Start auf LPO-Turnieren und in Leistungsprüfungen. Für den Start auf WBO-Turnieren oder in Wettbewerben braucht man keine Jahresturnierlizenz.
Kategorie C: Die Einteilung in Kategorien gibt es seit 2008 nicht mehr. Was früher unter Kategorie C lief, wird heute durch die WBO geregelt.
Leistungsklasse (Abk. LK): Auf einem LPO-Turnier messen sich Reiter, Fahrer und Voltigierer mit ganz unterschiedlichem Können. Je mehr Erfolge jemand hat, umso höher steigt er in der Leistungsklasse. Die höchste Stufe ist die LK 1, die niedrigste Stufe die LK 6.
In LK 6 wird eingestuft, wer das Reitabzeichen Klasse IV (Kleines Reitabzeichen) abgelegt und einen entsprechenden Antrag bei der FN vorgelegt hat. Reiter ohne Leistungsklasse (Leistungsklasse null, LK 0) konnten bisher nur an WBO-Turnieren teilnehmen.
Seit 2013 dürfen sie auch an Leistungsprüfungen der Klasse E teilnehmen. In diesem Fall muss eine Schnupperlizenz beantragt werden.
Leistungsprüfung (LP): offizielle Bezeichnung für alle Prüfungen, die gemäß LPO ausgeschrieben sind, z. B. Dressurprüfungen, Springpferdeprüfungen.
LPO: Abk. für Leistungs-Prüfungs-Ordnung. Regelwerk für den pferdesportlichen Leistungssport auf ­Turnieren. LPO-Turnier, Leistungsprüfungen
LPO-Turnier: alle Turniere, die nach der LPO ausgeschrieben und geregelt werden. Die offizielle Bezeichnung dafür heißt Pferdeleistungsschau (PLS), die ausgeschriebenen Prüfungen heißen Leistungsprüfungen (LP). Alle LPO-Turniere sind beim jeweiligen Landespferdesportverband mit Termin, Ort und Ausschreibung angemeldet.
Nennung: Um am Turnier teilzunehmen, muss man sich beim Veranstalter anmelden. Dies geht seit 2013 für LPO-Turniere nur noch online über www.fn-neon.de. Für Wettbewerbe gemäß WBO geht es nach wie vor auch mit dem WBO-Nennungsformular. Dieses findet man im Internet unter www.pferd-aktuell.de oder in der jeweiligen Verbandszeitschrift.
Prüfung: umgangssprachliche Bezeichnung für alle Leistungsprüfungen (LP) gemäß LPO beziehungsweise Wettbewerbe (WB) gemäß WBO, die auf einem Turnier ausgeschrieben werden.
Schnupperlizenz: Jahresturnierlizenz für Turnieranfänger ohne Leistungsklasse (LK 0), die an Leistungsprüfungen der Klasse E gemäß LPO teilnehmen wollen. Kann bei der FN kostenlos beantragt werden. Wird nicht benötigt für den Start bei WBO-Turnieren und in Wettbewerben.
Turnier: Umgangssprachlicher Oberbegriff für alle Pferdesportveranstaltungen, bei denen wettkampfmäßig geritten, gefahren oder voltigiert wird. Unterschieden werden LPO-Turniere und WBO-Turniere, je nachdem, welches Regelwerk angewandt wird. Gemischte LPO/WBO-Turniere umfassen sowohl Leistungsprüfungen (LP) als auch Wettbewerbe (WB).
Turnierpferd: Im Grunde jedes Pferd, das an einem Turnier teilnimmt. Pferde, die an einem LPO-Turnier beziehungsweise einer Leistungsprüfung teilnehmen sollen, müssen zuvor bei der FN in Warendorf in das FN-Turnierpferderegister eingetragen sein und jährlich fortgeschrieben werden.
Ob ein Pferd eingetragen ist, kann man dem Pferdepass entnehmen. Für die Teilnahme an Wettbewerben gemäß WBO ist eine Eintragung nicht erforderlich.
Vereinsmitgliedschaft: Für die Teilnahme an LPO-Turnieren muss man Mitglied in einem Reitverein sein. Wer in mehreren Vereinen Mitglied ist, muss sich entscheiden, für welchen er auf Turnieren starten möchte. Dort ist er dann Stammmitglied. Bei WBO-Turnieren ist eine Mitgliedschaft nicht zwingend notwendig, sondern abhängig von der Ausschreibung.
Wettbewerb (WB): korrekte Bezeichnung für alle Prüfungen, die nach WBO ausgeschrieben sind, z. B. Reiterwettbewerb, Geländereiterwettbewerb, Springwettbewerb.
WBO, Abk. für Wettbewerbs-Ordnung, Regelwerk für breitensportliche und Einsteigerwettbewerbe auf einem Turnier. Siehe auch WBO-Turnier, Wettbewerb.
WBO-Turnier: Hierunter fallen alle breitensportlichen Veranstaltungen (BV). Erkennbar ist ein reines WBO-Turnier daran, dass nur Wettbewerbe (WB) ausgeschrieben sind. Alle WBO-Turniere sind beim jeweiligen Landespferdesportverband mit Termin, Ort und Ausschreibung angemeldet.

Info:

Beitrag teilen