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Jérôme Robiné auf seinem Vizebundeschampion Sturmpfeil von Under Fire.

© A. González

Auf der Überholspur

Mit 24 Jahren kann Vielseitigkeitsreiter Jérôme Robiné bereits auf eine lange Liste von Erfahrungen und Erfolgen blicken. Mit zwölf Jahren trat er erstmals bei der Goldenen Schärpe an, 2011 beim Bundesvierkampf sowie 2011 und 2012 beim Bundesnachwuchschampionat. 2013 war er bei der Deutschen Jugendmeisterschaft der Vielseitigkeitsreiter am Start und 2014 Zweiter beim Preis der Besten.

Es folgten Silber und Gold mit dem deutschen Team bei den Junioreuropameisterschaften sowie Einzelbronze. Im Junge Reiter-Lager wurde es 2017 Teamgold. Im selben Jahr startete Jérôme erstmals bei einem Drei-Sterne-Event. In diesem und dem vergangenen Jahr war er Gesamtsieger des U25 Förderpreises. Sein Debut bei der Deutschen Meisterschaft der Senioren (CCI4*-S) beendete er auf dem vierten Rang.

Seit Anfang Juli ist der Sportsoldat, der mit 18 aus seiner Heimat Darmstadt nach Warendorf wechselte, zudem Mitglied im Talentpool der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport. Dort steht ihm Förderpatin Isabel Bonacker zur Seite. Jérôme gehört seit 2018 zur Perspektivgruppe Vielseitigkeit des DOKR und wurde 2020 in den Bundeskader Vielseitigkeit berufen.

Nachwuchshoffnungen und Vier-Sterne-Cracks
„Ehrgeizig“, „zielstrebig“, „diszipliniert“ – diese Attribute sollten auf einen jungen Mann zutreffen, der sich zu 100 % seinem Sport verschrieben hat. „Man muss bereit sein, Opfer zu bringen, wenn man Leistungssport betreiben will“, sagt er dann auch und lacht und sieht gar nicht aus wie jemand, der sich aufopfert. Eher wie jemand, der einfach nur begeistert ist von seiner Disziplin, dem Vielseitigkeitsreiten.

An dem sonnigen Spätnachmittag im September muss Jérôme nur noch ein Pferd bewegen: den fünfjährigen Sturmpfeil, mit dem er sonntags zuvor Vizebundeschampion geworden ist. Der gekörte Trakehnerhengst gehört seinem früheren Heimattrainer Jörg Kurbel, der Jérôme bei dessen letztem Heimaturlaub zu Weihnachten 2021 einlud, den Youngster zu testen. „Es passte und so kamen wir zusammen“, berichtet der junge Reiter.

Genauso wie Sturmpfeils Stallkollege Polaris, ein weiterer fünfjähriger Trakehner, mit dem Jérôme in derselben Altersklasse beim Bundeschampionat Rang zehn belegte, geht auch der Hengst über den Winter zu seinem Besitzer zurück. „Die jungen Pferde sind beim Bundeschampionat stark gefordert. Sie bekommen jetzt erst einmal eine Pause“, erzählt er. Zur neuen Saison sollen beide in den Beritt von Jérôme zurückkehren.

Aus der Familienzucht der Robinés stammt der 2015 geborene Coby R von Contendro I-Hotline. Mit ihm war Jérôme 2020 im Bundeschampionatsfinale platziert und ein Jahr später an gleicher Stelle Sechster im Finale der Sechsjährigen. Derzeit ist Coby R bis CCI2* international platziert.

Die Stars im Stall von Jérôme sind jedoch die beiden Vier-Sterne-Cracks Black Ice und Brave Heart. Black Ice ist ein zwölfjähriges Irisches Sportpferd von Vechta, mit dem Jérôme bei der DM erfolgreich war. Ihr gemeinsames Ziel für 2023 ist die Europameisterschaft der Senioren. „Black Ice hat viel richtig gemacht, es wäre toll, wenn es mit der Europameisterschaft klappt im nächsten Jahr in Haras du Pin.“ Die Qualifikation für das Highlight findet vom 28. September bis 2. Oktober im französischen Lignière statt. Die dortige CCI4*-L-Prüfung ist dann das letzte Event für Jérôme in diesem Jahr.

Für seinen 14-jährigen Hessen Brave Heart von Balou du Rouet-Glenstal xx würde Jérôme 2023 gerne die Fünf-Sterne-Prüfung in Luhmühlen oder Pau 2023 anpeilen. „Badminton oder Burleigh kommen für uns nicht infrage, da sind eher 5½ Sterne gefragt“, so Jérômes realistische Einschätzung. Aber auch Luhmühlen bedürfe einer langen Vorbereitung. „Da darf nicht viel passieren vorher. Halb vorbereitet fahren wir da nicht hin“, sagt er.

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