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Martina Schuchhardt (2. v.li.) bei den „Special Olympics“ in Los Angeles: Shakehands mit Promi Maria Shriver (2. v. re.).

© Reiter und Pferde

Von Ennepetal nach L. A.

FN-Reitlehrerin Martina Schuchhardt aus Münster hat ihre Schüler zu zahlreichen Erfolgen und Medaillen bei drei Weltreiterspielen der geistig behinderten Reiter geführt.Los Angeles, Shanghai, Athen. Normalerweise fliegt man als Reitlehrer aus dem ländlichen Westfalen nicht mit seinen Schülern in diese Weltstädte. Als sich Martina Schuchhardt mit 15 Jahren fest dazu entschloss, Reitlehrerin zu werden, hätte sie sich das auch nicht träumen lassen.
Knapp 30 Jahre später begleitete sie das erste Mal die von ihr trainierten, geistig behinderten Reiter zu deren Weltspielen, den „Special Olympics“. 2007 flog das Team nach Shanghai, 2011 nach Athen, 2015 nach Los Angeles. Jeweils in einer großen Gruppe aus Familienangehörigen und Betreuern. Einmal Gold, dreimal Silber und dreimal Bronze sowie fünf weitere Platzierungen waren die Bilanz dieser drei Weltspiele. Harte Arbeit der Reiter an sich selbst, starke Nerven für Trainer und Betreuer, keine Selbstverständlichkeiten, nichts geschenkt, kein Behindertenbonus – denn die Anforderungen auf dem jeweiligen Prüfungslevel sind für alle Starter gleich. Und sie treffen auf internationale Konkurrenz aus der ganzen Welt. Auf fremden, vom Gastgeberland zur Verfügung gestellten Pferden. „Normale“ Dressurreiter würden mit dem Kopf schütteln, Martinas Schuchhardts Reiter legten los, getreu dem Special Olympics Motto „Lass mich gewinnen, aber wenn ich nicht gewinnen kann, dann lass es mich mutig versuchen!“ Bei nationalen Spielen in Deutschland und Dänemark holten ihre Schüler weitere 18-mal Gold, 13-mal Silber und 9-mal Bronze und 15 Platzierungen. Beim ersten Start, 2004 in Hamburg, waren alle überwältigt: „Es war ein Erlebnis, 4 000 Teilnehmer aller Sportarten marschierten nach Bundesländern gruppiert ein“, blickt die Reitlehrerin zurück. Innerhalb von zwei Jahren hatte sie zwei ihrer Reiterinnen zu Turniersportlern ausgebildet. Mittlerweile hat Martina Schuchhardt enorme Erfahrungen gesammelt, aber nichts ist Routine, die tägliche Herausforderung und auch die täglichen Überraschungen bleiben: „Behinderte Reiter zu unterrichten ist unheimlich spannend; es gab so vieles, an das man sich herantasten musste.“ Im Laufe der vergangenen zwölf Jahre waren es zehn Reiter aus der Kaderschmiede der Trainerin A, die Medaillen und Schleifen mit nach Hause brachten. Große Emotionen und Tausend schöne gemeinsame Momente wurden wahr: Etwa die Eröffnungsfeier im Olympiastadion von Athen mit einem Konzert von Stevie Wonder vor Tausenden gehandicapten Sportlern aus aller Welt, eine persönliche Begegnung in Los Angeles mit Special Olympics-Botschafterin Maria Shriver, deren Mutter Eunice Kennedy-Shriver die Special Olympics-Bewegung gegründet hatte. Oder ein meet & greet mit ihrem Ex-Gatten Arnold Schwarzenegger in Shanghai: „Einer unserer Reiter durfte ihm die Hand schütteln und wollte sich danach tagelang nicht mehr waschen“, blickt die 53-Jährige lachend auf einige Highlights zurück.

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 5/2016 von Reiter & Pferde in Westfalen.
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