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Jana Wargers mit Gracy von Gralshüter-Faschingsprinz, erfolgreich in internationalen Springprüfungen.

© J. Quiter

"Ein Bürojob wäre nichts für mich"

Jana Wargers von RV Greven gehört zu den erfolgreichsten jungen Springreitern Deutschlands. Im September 2013 wurde sie bei der WM der jungen Springpferde in  Lanaken mit Clooney Sechste – ganz knapp verpasste das Paar durch einen Abwurf im Stechen den Sieg. Zurzeit gehen 35 S-Siege auf Janas Konto.

Ein kalter, sonniger Dezembermorgen, der Reif liegt noch auf den Wiesen. Einige Jack Russel Terrier laufen zwischen den Transportern hin und her. Das Klopfen des Schmiedes dringt bis auf den Hof, leichte Rauchschwaden durchziehen die helle Stallgasse, auf der einige Pferde stehen. Es ist Dienstag: Schmied-Tag.
Im idyllisch gelegenen Stall Holz in Emsdetten wird bereits fleißig gearbeitet: Jana Wargers, Thomas Holz und Dennis Albers sind mit ihren Pferden bereits in der Halle. Wie jeden Morgen ist die 22-Jährige seit acht Uhr hier, um ihr straffes Pensum von neun bis zehn Pferden pro Tag zu bewältigen.
Und die Arbeit zahlt sich aus: In den letzten Jahren kann die talentierte Reiterin auf einige große Erfolge zurückblicken: zum Beispiel 2012 einen dritten Platz im K+K-Cup, einen vierten Platz mit der Mannschaft und Platz sieben der Einzelwertung bei den Europameisterschaften der jungen Reiter im österreichischen Ebreichsdorf, den Gewinn des Nationenpreises mit dem Team im belgischen Bonheiden, oder 2013 den dritten Platz im Großen Preis von Bremen und einen dritten Platz im Finale der Magna Racino-Tour in Ebreichsdorf.

Floh und Flöhchen

Zum Reiten kam Jana Wargers eher zufällig. Mit sieben Jahren kümmerte sie sich zusammen mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Kristina um das Pferd eines Bekannten.
Es folgten Reitstunden im RV Emsdetten, bis die beiden zwei Jahre später bei Kurt Holz anfragten, ob sie sich vielleicht um die Pferde kümmern dürften. Hier bekam Jana auch den Spitznamen „Floh“ oder „Flöhchen“ verpasst. Kurt entdeckte bald ihr Talent und innerhalb von vier Jahren arbeitete sie sich von der Klasse E bis zur Klasse S hoch.
Den ersten Sieg in der schweren Klasse feierte die zierliche Blondine im Alter von 15 Jahren mit Capt´n Joe von Careras-Westminster. „Mit 14 hat sie angefangen S zu reiten, und mit 15 zum ersten Mal gewonnen. Jana war immer mutig und hat jede Höhe als neue Herausforderung genommen“, erinnert sich Kurt Holz. Wenn möglich, verbrachte sie den ganzen Tag am Stall.
„Meine Eltern sind beide Nicht-Reiter und hatten mit Pferden gar nichts zu tun. Sie haben mich immer unterstützt und vieles möglich gemacht“, erzählt Jana. „Das tun sie immer noch und dafür bin ich ihnen sehr dankbar“.

Katja Arens

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