Die Bewertungskommission der Dressurhengste (v. re.): Disziplinexperte Oliver Oelrich, Reinhard Richenhagen (halb verdeckt), und Peter Mannheims.
© J.-M. Tronquet
Hengste – geprüft und für gut befunden
Die erste Sportprüfung für gekörte vier- und fünfjährige Hengste nach dem neuen System der Hengstleistungsprüfungsordnung ist in Münster mit 32 Kandidaten über die Bühne gegangen.
Vom 12. bis 14. Februar stellten sich dieser Premiere im Westfälischen Pferdezentrum 32 Hengste: 19 dressurbetonte, elf springbetonte und zwei vielseitig veranlagte Nachwuchs-Vererber.
„Man kann sagen, dass diese neue Prüfungsform dem gewünschten HLP-Reformziel der Zuchtverbände – kürzer, sportlicher und disziplinspezifischer – voll entspricht“, war das Fazit von Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereichs Zucht der FN.
„Wir haben die Hengste in dieser Sportprüfung sehr schön im Vergleich sehen können, und die Selektion unter dem Sattel muss auch grundsätzlich Teil der Leistungsprüfung sein“, ist auch Wilken Treus Fazit der Premiere. Der westfälische Zuchtleiter freute sich auch, dass die Hengsthalter der Prüfung gegenüber grundsätzlich positiv aufgeschlossen waren: „Sie wussten nicht, was hier auf sie zukommen wird, und sind sehr mutig an die Sache gegangen – auch wenn der ein oder andere mit seinen Noten nicht zufrieden sein wird.“ Man hätte sich gewünscht, dass auch mehr Publikum Interesse an dieser Premierenveranstaltung gezeigt hätte. Doch in Stein gemeißelt ist die neue Sportprüfung für Wilken Treu deshalb noch nicht: „Wir haben nun den Test im neuen System gesehen, das Verfahren ist aber noch nicht abgeschlossen, das HLP-System unterliegt einer ständigen Modifizierung – vom 100- zum 70-, zum 50-, 30- und 14-Tage-Test und jetzt zur Sportprüfung.“ Für ihn ist klar: „Ein Ergebnis dieser Prüfung ist, dass es im westfälischen Zuchtverband Diskussionen zur weiteren Modifizierung sowohl der Sportprüfung als auch der gesamten HLP-Systematik geben wird.“