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A la Carte NRW – ein ­Musterschüler aus dem Stamm der Onila.

© S. Lafrentz

Die Familie der Onila

Der Stamm der niederländischen Stute Onila ist in vielerlei Hinsicht ein ganz besonderer. Kaum ein Stutenstamm wird seine Nachfahren in so vielen Ländern der Welt wiederfinden wie dieser. Dabei
ist es wahrlich Schicksal, dass es diese Nachkommen überhaupt gibt. Die Geschichte des Stamms der Onila ist anfangs eine traurige – doch zum Glück mit Happy End. Denn beinahe hätte die 1973 geborene Stute Onila von Indicator schon ihr drittes Fohlen nicht mehr erlebt. Im sehr harten Winter 1978/79, als die Stute sechs Jahre alt wurde, fiel Jenny Ekkel, die zu dem Zeitpunkt gerade erst in die Pferdezucht eingestiegen war, ein schrecklich vernachlässigtes Pferd auf. Es stand auf einem Hof, nur wenige Hundert Meter von ihrem eigenen entfernt. Die Besitzer ignorierten das Drängen vieler Anwohner auf eine bessere Versorgung des Tieres. Jenny Ekkel konnte das Elend nicht länger ansehen und kaufte die kranke Stute. Rückblickend sagt sie: „Die Entscheidungen mit dem Herzen sind oft besser als die mit dem Verstand.“ In Onilas Fall war das nicht gleich klar. Die Stute war so schlecht zu Fuß, dass es eine halbe Stunde dauerte, sie vom benachbarten Hof herüberzuführen. Es stellte sich heraus, dass sie eine schwere Sehnenverletzung hatte. Auch ihr Verhältnis zum Menschen war arg beschädigt. „Onila hat Leute bewusstlos geschlagen“, erinnert sich Jenny Ekkel. „Man durfte ihr nie mit Druck begegnen. Das hat alte Wunden aufgerissen.“ Nichtsdestotrotz ist sie überzeugt, dass Onila verantwortlich ist für die durchweg guten Interieurwerte dieses Stamms. „Sie war außergewöhnlich lieb.“ Es sind Charakterpferde, „aber immer ehrlich!“, sagt die Züchterin.

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 12/2016 von Reiter & Pferde in Westfalen.
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