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Er hat alles: Typ, Takt, Bewegung – der Siegerhengst D’Egalité.

© G. Recki

Traumtypen

44 Hengste erhielten anlässlich der Westfälischen Körung 2015 ihre Zuchtzulassung. 16 davon verließen Münster-Handorf mit einer Prämierung. Mit einem Umsatz von 3,758 Millionen Euro wurde das beste Hengstmarktergebnis aller Zeiten erzielt. 
Der Dressursieger   
Er kommt in allerbeste Gesellschaft, der Dressursiegerhengst der Westfälischen Hauptkörung im Westfälischen Pferdezentrum Münster-Handorf.
Für 620 000  € wurde der lackschwarze Beau von Evelyn und Rebecca Gutman ersteigert, die Besitzer des Gestüts Bonhomme im brandenburgischen Werder an der Havel sind. Getauft wurde der Youngster auf den Namen D’Egalite. Er ist nun Boxennachbar einer ganzen Hengstarmada, zu der beispielsweise der Oldenburger Siegerhengst 2014, Morricone, gehört, der Hauptprämienhengst und Fohlenmacher Grey Flanell und der Springhengst DSP Araldik, Vizebundes­champion 2012.
D’Egalité ist westfälisch gebrannt und stammt aus der Zucht von Helmut Gieseker aus Rietberg, Ausstellerin war Regina Gieseker. Seine Blutführung verbindet niederländische und deutsche Starvererber: Vater ist der holländisch gezogene Don Juan de Hus von Jazz-Krack C, der 2010 zweiter Reservesieger der Westfälischen Körung war, anschließend HLP-Dressurprüfungssieger in Schlieckau und dem Haras de Hus in Frankreich gehört. Diese holländische Blutführung trifft auf der Mutterseite über Stedinger und Rohdiamant auf das Blut der Stempelhengste Sandro Hit und Rubinstein.
Soweit die Genetik. Im Exterieur verkörpert D’Egalité einen ganz modernen Modelltyp. „Als zukünftiges Vatertier war er der ansprechendste und ausdruckstärkste Hengst der Körung. Einer mit Aura, einer, der sich immer passend hingestellt und präsentiert hat“, kommentiert Zuchtleiter Wilken Treu den Hengst. Und was Bewegung und Vermögen angeht: „Ein Hengst mit unglaublichem Taktvermögen, der unter den Schwerpunkt tritt, dabei geschlossen bleibt und nicht lang wird, der dank seiner guten Konstruktion mit viel Hebel arbeitet und in allen Präsentationen ein ganz lockeres, unverkrampftes Laufen gezeigt hat.“ Dass er dabei schon so viel Vermögen gezeigt hat, lässt darauf schließen, dass sein Potenzial in der Ausbildung noch viel stärker zur Geltung kommen wird – hier darf man also wirklich auf die Entwicklung unterm Sattel gespannt sein.    
Anlässlich der abschließenden Auktion entbrannte ein heißes Bieterduell um den Glanzrappen: Bis zum Gebot von 350 000 € gab es noch sechs Interessenten. Ganz hoch bot beispielsweise die Station Schockemöhle mit, hartnäckigster Gegenbieter bis zuletzt war das Dressurpferdeleistungszentrum Lodbergen, ehe der Auktionshammer bei 620 000 € zugunsten von Rebecca Gutmann und dem Gestüt Bonhomme fiel. Die Berlinerin hatte in der Halle höchstpersönlich auf den Hengst geboten und ließ nach dem Zuschlag ihrer Freude freien Lauf.
Für den Züchter Helmut Gieseker ist der Hengst der gößte Erfolg in zwanzig Jahren Pferdezucht.
Der Vorführer Menne Torweihen legte gleich noch eine „private“ Extrarunde durch die Halle mit dem Hengst an der Hand ein.
Die Summe war der zweithöchste Preis, der jemals für einen Hengst in Münster bezahlt worden war: Erst im Vorjahr hatte der Siegerhengst Borsalino von Boston-Fidermark mit 710 000 € (Besitzergemeinschaft: Klosterhof Medingen & Gestüt Fohlenhof) den Rekord von 2006 getoppt (Siegerhengst Estobar, 535 000 €, Besitzer: Equus Invest) und einen neuen aufgestellt. 

Lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 1/2016 von Reiter & Pferde in Westfalen.

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